Verträumte kleine Orte entdeckt - Franziskusweg


WLZ vom 11. März 2025

Martin Engelmann berichtet in Korbach über seine Pilgertour

Korbach - Der Franziskusweg in Mittelitalien, der von Florenz nach Rom führt, ist ein Geheimtipp für Pilger. Im Gegensatz zum überlaufenen Jakobsweg ist man meist alleine unterwegs. Den Weg zu erkunden, lohnt sich. Er führt durch schöne Landschaften sowie vorbeian historischen Stätten und Kirchen. Franz von Assisi ist immer allgegenwärtig, wie Fotograf Martin Engelmann bei seiner Live-Reportage in der Korbacher Stadthalle eindrucksvoll demonstrierte.

567 Kilometer, 36 Tage, 20000 Höhenmeter sind die nüchternen Zahlen hinter der Pilgertour, die Martin Engelmann vor ein paar Jahren in mehreren Blöcken unternommen hat. Und er hat beeindruckende Begegnungen dokumentiert: Mit einer wunderschönen Landschaft der Toskana und Umbriens, historischen Kirchen und Klöstern, mit Menschen und Tieren.

Die Region ist im Verlauf der Geschichte für viele Künstler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo zur Inspirationsquelle geworden. Bei seiner Bildershow berichtete Engelmann live von seinen persönlichen Reiseeindrücken und Geschichten der Menschen, die ihm begegneten.

Er schlägt die Brücke zum Leben und Wirken von Franz von Assisi, der den Weg im Jahr 1209 wohl auch gelaufen sein soll und der überall seine Spuren hinterlassen hat.

Der gebürtige Österreicher Engelmann reist seit vielen Jahren durch die Welt, erstellt Fotobücher, DVDs, Kalender und präsentiert LiveShows. Und er hatte den Ehrgeiz, wirklich jeden Kilometer in die Ewige Stadt zu Fuß zurückzulegen und hat allen Versuchungen, seinem Plan untreu zu werden, widerstanden. Eigentlich war es im Juni schon zu heiß für die 15 bis 30 Kilometer pro Tag, auch war sein Gepäck wegen der Fotoausrüstung gut doppelt so schwer wie bei einem normalen Pilger. In den gut vier Wochen seiner Reise hat er allerdings auch nur zwei andere Pilger getroffen.

Engelmann startete jeweils kurz nach Sonnenaufgang, um dann am Nachmittag sein Tagesziel zu erreichen und bei Sonnenuntergar wieder schlafen zu gehen. Er übernachtete in Hotels und Pensionen, gelegentlich in einem Kloster. Unterwegs entwickelte er jeden Tag mehr den Blick für die Kleinigkeiten am Wegesrand: Bäume, Berge, Weinberge, Blumen und Tiere - und er blickte auf verträumte kleine Orte, Klöster und Kirchen. Am beeindruckendsten sei für ihn die Stadt Assisi gewesen, die jedes Jahr von über vier Millionen Touristen besucht wird.

Wenn er nicht live kommentierte, ließ er zu den aussagekräftigen Fotos und Videosequenzen meditative Musik passend zu den Motiven einspielen. Und er ließ die Besucherinnen und Besucher auch teilhaben an seinen Gedanken während und über die Reise. Im Verlauf der Reise nahm er sich immer mehr Zeit für Begegnungen und Genusssequenzen, er lernte wieder, „mit allen Sinnen zu genießen" und sich selbst neu zu begegnen. So war die Reise offenbar nicht nur Pilgerweg. Begegnungen mit Natur und Kultur, sondern auch eine Reise zu sich selbst. „Was uns am Ende des Weges bleibt, entscheiden wir selbst”, sagte Martin Engelmann zum Schluss.

HANS PETER OSTERHOLD.


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